Einladung zu einem Forum anlässlich der Landtagswahl 2014 zum Thema:
„Willkommenskultur vor Ort gemeinsam konkret gestalten: Was kann Landespolitik tun?“
am Donnerstag, 04. September 2014, 18.00 Uhr im Bürgerzentrum Albert-Buchmann-Str. 16 in Oranienburg
Moderation: Ursula Vosshenrich/rbb
Wir, die Initiativen „Willkommen in Oberhavel“ und „Willkommen in Oranienburg“ wollen mit den Kandidatinnen und Kandidaten für die Landtagswahl 2014 in Anwesenheit von Vertreterinnen und Vertretern der Verwaltung, anderer gesellschaftlicher Gruppierungen wie Kirchen, Gewerkschaften und Initiativen, sowie mit interessierten Bürgerinnen und Bürgern Fragen und Probleme der Gestaltung einer Willkommenskultur für Flüchtlinge erörtern.
Wir sehen unsere Willkommensinitiativen als Bestandteil des Handlungskonzeptes Tolerantes Brandenburg, das letztendlich darauf angewiesen ist, von Bürgerinnen und Bürgern der Zivilgesellschaft und den Verantwortlichen in Politik und Verwaltung im Alltag verwirklicht zu werden. Nur so wird es gelingen, gegen Rassismus und Fremdenfeindlichkeit in unserer Gesellschaft erfolgreich vorzugehen.
Gerade aus unserer konkreten Erfahrung im Umgang mit Flüchtlingen sehen wir Handlungsbedarf über den wir im Rahmen dieser Veranstaltung mit Ihnen sprechen wollen.
Wir fragen die Kandidatinnen und Kandidaten unter anderem:
- Gibt es nach Ihrer Meinung seitens der Landesregierung Möglichkeiten, eine landesweite Gleichbehandlung von Flüchtlingen nach gemeinsamen Maßstäben gegenüber den Kreisverwaltungen zu verwirklichen, z. B. bei der Abschaffung des Gutscheinsystems und bei der Vereinfachung ihres Alltages im Interesse der Teilhabe am gesellschaftlichen Leben, hinsichtlich des Spracherwerbs, der Bewegungsfreiheit, der Ausbildungs- und Beschäftigungsmöglichkeiten?
- Wie sehen Sie das Problem der Unterbringung von Flüchtlingen? Sind für Sie Kostenaspekte einziges Kriterium? Halten Sie Massenunterkünfte und die gegenwärtigen Mindestraumgrößen für ausreichend?
- Wie stehen Sie zur Abschiebepraxis? Glauben Sie, dass das Land Brandenburg Handlungsspielräume gegenüber Menschen hat, die auf der Suche nach einem friedlichen und menschenwürdigen Aufenthaltsort sind? Werden diese unter humanitären Aspekten in ausreichender Weise genutzt?
- Nach welchen Kriterien sollte nach Ihrer Meinung die medizinische Versorgung unter Berücksichtigung der Persönlichkeitsrechte der Betroffenen erfolgen? Darf man nach Ihrer Meinung traumatisierte oder anderweitig schwer erkrankte Menschen abschieben oder Hilfe verweigern? Sollten Kostenfragen im Vordergrund stehen?
- Wie sollten Schulen und Kitas auf Flüchtlingskinder vorbereitet werden, damit Eingewöhnung in die neue Lebenssituation und Integration gelingen kann?
Wir würden uns freuen, wenn wir viele Teilnehmerinnen und Teilnehmer zu unserem Forum begrüßen können.
Beitrag vom 27. August 2014